Stimmstörungen
Stimmstörungen betreffen den Stimmapparat, den Kehlkopf. Dieser befindet sich fühlbar vorne im Hals. Außen sind seine Bewegungen beim Schlucken zu sehen. Innen befinden sich die Stimmbänder, zuständig für die Tonproduktion. Bei der Ausatmung gelangt Luft nach oben, die Stimmbänder werden in Schwingung versetzt und der Ton entsteht. Im Mund wird durch die Stellung der Zunge, des Kiefers und der Lippen der Laut geformt. Das Geschehen ist hochkomplex.
Man unterscheidet zwischen organischen und funktionellen Stimmstörungen.
Ursachen organischer Stimmstörungen;
- Infektionen z.B. Grippe, Erkältung
- Verdickungen auf den Stimmbändern „Knötchen“
- Kehlkopfentzündungen
- Unfall
- Operation am Kehlkopf, evtl. Entfernung des Kehlkopfes
- Folge einer Schilddrüsen-OP
Ursache funktioneller Stimmstörungen;
- Zu lautes Sprechen bei hohem Umgebungslärm oder über einen längeren Zeitraum
- falscher Stimmgebrauch (zu hoch/tief)
- psychische Belastung mit Auswirkung auf die Stimme
„Mir verschlägt es die Stimme!“
Es kann aber auch sein, dass eine Person ihre Stimme dem neuen Geschlecht anpassen möchte. Dann ist eine Erhöhung oder Absenkung der Stimme notwendig. Eine hormonelle Behandlung unterstützt hierbei die logopädische Therapie.
Störungsbilder einer Stimmstörung:
Funktionelle Stimmstörung (Dysphonie) ist eine Veränderung des Stimmklanges und Einschränkung der Stimmleistungsfähigkeit ohne organische Veränderungen. Der unökonomische Stimmgebrauch kann zu Heiserkeit oder Stimmversagen führen.
Organische Stimmstörung (Dysphonie) verursacht durch pathologisch-anatomische Veränderungen (z.B. Operation) im Bereich des Kehlkopfes oder im Brustbereich. Der Stimmklang verändert sich. Es kann zu Missempfindungen, Räusperzwang oder Hustenreiz kommen.
Psychogene Stimmstörung (Dysphonie) ist eine Stimmstörung hervorgerufen durch einen akuten oder chronischen seelischen Konflikt. Hier ist die Stimme Ausdruck des seelischen Ungleichgewichtes.
Aphonie bedeutet keine Stimmklangerzeugung trotz normaler Sprechbewegungen. Sie kann bei funktioneller, organischer oder psychogener Stimmstörung auftreten.
Laryngektomie ist die Entfernung des Kehlkopfes. Eine Ersatzstimme (Ruktussprache/Ösophagus-Sprache) kann gebildet werden ( mit geschluckter Luft aus der Speiseröhre), welche den Ton zur Kommunikation herstellt. Eine andere Alternative ist die Servox-Sprechhilfe. Mit Hilfe eines externen Tongebers wird die Stimmbildung des Kehlkopfes ersetzt. Eine Methode der echten Stimme recht nahekommend ist das Stimmventilimplantat. Hier wird eine künstliche Stimmritze zwischen Luftröhre und Speiseröhre hergestellt. Luft wird von der Luftröhre in die Speiseröhre umgeleitet zur Tonbildung.
Dysarthrophonie ist eine zentrale Störung der Sprechmotorik und der Stimmkoordination. Sie betrifft die Artikulation, Stimmbildung und Sprechatmung.
Trans~menschen, die im Rahmen einer Geschlechtsangleichung (Mann zu Frau oder Frau zu Mann) ihre Stimme dem neuen Geschlecht angleichen möchten. Dabei geht es um Erhöhung oder Absenkung der Stimme.